ERSTE FRIEDENSGEBETE SCHON 1978 IN ERFURT

06.11.2019

Gedenktafel für Geburtsort der DDR-Friedensgebete

Erfurt. Am Samstag den 9. November 2019, dem 30. Jahrestag des Mauerfalles, wurde an der Erfurter Lorenzkirche (Pilse 30) eine Gedenktafel enthüllt.

Die Tafel soll öffentlich daran erinnern, dass hier in St. Lorenz im Jahr 1978 die ersten ökumenischen Friedensgebete der DDR begannen. Bekanntlich breiteten sie sich von hier über das ganze Land aus und wurden u.a. ab 1983 auch regelmäßig in Leipzig (St. Nikolai) angeboten.

Ursache für das Entstehen der Erfurter Friedensgebete war die Einführung des schulischen Wehrunterrichtes durch die SED-Diktatur.

Die Idee, eine Gedenktafel am Ursprungsort der Friedensgebete, die eine wichtige Keimzelle der friedlichen Revolution waren, anzubringen, gab es schon längere Zeit. Zuletzt wurde sie am diesjährigenTag der deutschen Einheit bei einem ökumenischen Gottesdienst in St. Lorenz geäußert und fand bei den anwesenden Christen beider Konfessionen starken Beifall.     

Michael Meinung

Michael Meinung, seinerzeit Lokalredakteur des Thüringer Tageblatts, erinnerte an die damalige Zeit und die Bedeutung, die die Friedensgebete für die Friedliche Revolution hatten. Nach weiteren kurzen Ansprachen vom Alt-OB Manfred Ruge und der CDU-Europaabgeordneten Marion Walsmann enthüllten der damalige evangelische Senior Hellmut Lauszat und der derzeitige katholische Dechant Marcellus Klaus die Tafel. Gemeinsam wurde das Gebet "O Herr mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens" gesprochen . Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Improvisation von "Verleih uns Frieden gnädiglich" und dem gemeinsam gesungenem "Dona Nobis Pacem".