O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, 
dass ich liebe, wo man hasst; 
dass ich verzeihe, wo man beleidigt; 
dass ich verbinde, wo Streit ist; 
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; 
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; 
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; 
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; 
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. 

Herr, lass mich trachten, 
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; 
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; 
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. 

Denn wer sich hingibt, der empfängt; 
wer sich selbst vergisst, der findet; 
wer verzeiht, dem wird verziehen; 
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

(Im katholischen Gotteslog S. 86, Nr. 19-4)

Das Friedensgebet stammt aus Frankreich. Der älteste Beleg ist die Zeitschrift „La Clochette“ (Nr. 12, Dezember 1912, S. 285) ohne Angabe eines Autors. Seit 1927 wird als Autor des Gebets oft Franz von Assisi genannt, aber es gibt keine historischen Quellen für diese populär gewordene Zuschreibung. Eine lateinische oder mittelalterliche italienische Version des Gebets ist nicht bekannt.

(Vgl. auch den Text mit Zwischentexten hier)

Versöhnungsgebet von Coventry

Versöhnungsgebet von Coventry

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Röm. 3,23)

Den Hass, der Nation von Nation trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse:
Vater vergib!

Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist:
Vater vergib!

Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet:
Vater vergib!

Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen:
Vater vergib!

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge:
Vater vergib!

Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht: 
Vater vergib!

Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott:
Vater vergib!

Seid untereinander freundlich, herzlich, und vergebt einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Christus! (Eph. 4, 32)

The Coventry Litany of Reconciliation


All have sinned and fallen short of the glory of God.

The hatred which divides nation from nation, race from race, class from class,
Father forgive!

The covetous desires of people and nations to possess what is not their own,
Father forgive!

The greed which exploits the work of human hands and lays waste the earth,
Father forgive!

Our envy of the welfare and happiness of others,
Father forgive!

Our indifference to the plight of the imprisoned, the homeless, the refugee,
Father forgive!

The lust which dishonours the bodies of men, women and children,
Father forgive!

The pride which leads us to trust in ourselves and not in God,
Father forgive!

Be kind to one another, tender-hearted, forgiving one another, as God in Christ forgave you!

"Gebet der Vereinten Nationen"

Hier ist die gekürzte Fassung aus dem katholischen Gotteslob wiedergegeben. Der vollständige Text des Gebets ist hier zu finden.

Gebet der Vereinten Nationen

Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

The United Nations Prayer

Our earth is but a small star in the great universe. 
Yet of it we can make, if we choose, a planet 
unvexed by war, untroubled by hunger or fear, 
undivided by senseless distinctions of race, color or theory.
Grant us that courage and foreseeing 
to begin this task today 
that our children and our children's children 
may be proud of the name of man.

Das so genannte "Gebet der Vereinten Nationen" stammt aus dem Jahr 1942. Verfasst wurde es von dem amerikanischen Schriftsteller und Pulitzer-Preis-Träger Stephen Vincent Benét (1898-1943). 
"The United Nations Prayer" war Teil einer  Radioansprache von Präsident Franklin D. Roosevelt zum "Flag Day" am 14. Juni 1942. (Der Flag Day wird in den Vereinigten Staaten als Gedenktag an die Einführung der Nationalflagge Stars and Stripes am 14. Juni 1777 gefeiert.) Er nahm in seiner Ansprache 1942 Bezug auf die am 1. Januar 1942 unterzeichnete "Deklaration der Vereinten Nationen". Als eigentliches Gründungsdatum der Vereinten Nationen gilt der 24. Oktober 1945.

Friedensgruß

Liturg:             

Frieden – das ist die Verheißung Gottes.
Gott will Schalom – Frieden – für die ganze Erde.  
Dieser Frieden ist unsere Perspektive und unser Weg.
Kein anderer schenkt ihn uns als Gott
Er spricht uns seinen Frieden zu.
Deshalb sage ich euch:

Friede sei mit euch!

Alle:                Friede sei mit dir!

Liturg:

So lasst uns im Namen Gottes
gegenseitig den Frieden zusprechen:

Alle (tauschen den Friedensgruß miteinander aus)Friede sei mit dir!

Verleih uns Frieden gnädiglich

Lied

Verleih uns Frieden gnädiglich,  
Herr Gott zu unsern Zeiten
es ist doch ja kein andrer nicht,  
der für uns könnte streiten
denn du unser Gott alleine.

Wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes

GEBET

Gotteslob (katholisches Gesangbuch) 7.4

Wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes

-            dass er unsere Vorurteile abbauen kann

ja die Vorbeurteilung und Vorverurteilung von Menschen, deren Motivation zu ihrem Handeln wir nicht kennen.

WIR GLAUBEN

-            dass er unsere Gewohnheiten ändern kann

damit wir nicht an Althergebrachtem hängen bleiben, sondern uns öffnen können für neue Wege, auf die uns Gott weisen will.

WIR GLAUBEN

-            dass er unsere Gleichgültigkeit überwinden kann

mit der wir abstumpfen angesichts der Nöte i. d. Welt und unsere Zeugniskraft als Salz und Licht verlieren.

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Phantasie zur Liebe geben kann,

damit der Wille danach, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, in uns keinen Raum gewinnen kann und wir unser Handeln v. Liebe u. Verständnis bestimmen lassen

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Warnung vor dem Bösen geben kann

damit wir sensibel bleiben unterscheiden zu können, was gut ist zu tun und was schädlich ist zu tun

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Mut für das Gute geben kann

damit wir nicht angesichts der großen Probleme resignieren und kraftlos werden

WIR GLAUBEN

-            dass er unsere Traurigkeit besiegen kann

die uns lähmt, Wichtiges voller Glaubenszuversicht u. Hoffnung zu tun

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Liebe zu Gottes Wort geben kann

weil wir alle Kraft und Ermutigung aus Seiner Frohen Botschaft empfangen und sie uns Wegweisung gibt.

WIR GLAUBEN

-            dass er unsere Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann,

als wären wir zu unbedeutend und zu schwach als Boten des Friedens und der Versöhnung im Namen unseres Herrn.

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Kraft in unserem Leid geben kann,

mit der Erfahrung, das Gott uns nicht davor bewahrt, aber uns hindurchführt und begleitet, uns Kraft zur Überwindung gibt.

WIR GLAUBEN

-            dass er uns Geschwister an die Seite geben kann

mit der Erfahrung, daß wir als zwei oder drei, als Gemeinde, IHN mitten unter uns wissen und miteinander und füreinander auf dem Weg bleiben.

WIR GLAUBEN

-            dass er unser Wesen durchdringen kann

So beten wir gemeinsam um Frieden und Gerechtigkeit.

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens (mit Zwischentext))

GEBET mit Zwischentexten

Gotteslob (katholisches Gesangbuch) 19.4 (S. 86)

  • (Das Gebet kann auch gemeinsam gebetet werden, die Gemeinde spricht die fett gesetzten Texte)

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

damit ich nicht dem Irrtum unterliege, aus mir selbst heraus Frieden schaffen zu können.
Lass mich dein Werkzeug sein, das etwas ausrichten darf nach deinem Willen

dass ich Liebe übe, wo man hasst,

weil das beste Zeugnis für deine Frohe Friedensbotschaft die Liebe ist, die zwischen die Fronten getragen wird

dass ich verzeihe, wo man beleidigt,

denn Gott hat mir zuerst vergeben, so dass ich frei sein kann, zu stetigem Neubeginn zu verhelfen

dass ich verbinde, da wo Streit ist,

weil wir nicht ruhig bleiben wollen, wenn wir vermittelnd zueinander führen können

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist,

denn nur in Klarheit und Aufrichtigkeit können Versöhnung und Frieden gedeihen

dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht,

weil wir wissen, dass der Glaube an den Frieden mit und durch Gott die stärkste rettende Kraft ist

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,

denn Resignation ist lähmend, Gottes Geist lässt uns Ermutigung und Hoffnung zukommen als starke motivierende Kraft

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert,

weil wir beauftragt sind ,das Licht der Epiphanie, die Frohe Botschaft Gottes, hinein zu tragen in dämonische totbringende Zustände

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

damit wir in Trübsinnigkeit, Sorge und Schwermut ermutigende Impulse zu neuer Freude an dem vom Schöpfer geschenkten Leben gelangen.

  • (dann kann gemeinsam weiter gebetet werden:)

Herr, lass mich trachten, 
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; 
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; 
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. 

Denn wer sich hingibt, der empfängt; 
wer sich selbst vergisst, der findet; 
wer verzeiht, dem wird verziehen; 
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Allein den Betern kann es noch gelingen

Allein den Betern kann es noch gelingen

Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.

Reinhold Schneider schrieb dieses Gedicht mit 33 Jahren. Er hat damit gegen den Faschismus und seinen Größenwahn angeschrieben und wäre 1945 wohl auch ein Opfer des Nationalsozialismus geworden– Reinhold Schneider sollte wegen Hochverrats der Prozess gemacht werden -, wenn nicht das Kriegsende ihn vor einem ähnlichen Schicksal wie Dietrich Bonhoeffer bewahrt hätte.

1936 ist dieses Sonett, das Tiefen des Seins der damaligen Situation anspricht und eine zentrale Wahrheit unseres Lebens, des menschlichen Lebens überhaupt ausspricht, entstanden. Während der Nazi-Herrschaft wurde es in Deutschland heimlich weitergegeben Er hat durch illegale Schriften im 3. Reich viele Menschen getröstet und gestärkt.

Schneider wurde 1903 in Baden-Baden geboren. Er wurde katholisch erzogen, stand aber zunächst dem christlichen Glauben fern. Er war ein schwermütiger, komplizierter Mensch. Er litt unter der Not in der Welt. So zog ihn zunächst der Pessimismus Schopenhauers und anderer Philosophen an.
Ab 1928 war Schneider als freier Schriftsteller tätig. Er schrieb Aufsätze, Bücher, Gedichte und Dramen. Zunächst wohnte er in Potsdam. Ab 1938 bis zu seinem Tod lebte er in Freiburg. Geheiratet hat er nicht. [2] Eine Jugendfreundin begleitete ihn als Lebensgefährtin.  1937 entschied sich Schneider bewusst für den christlichen Glauben in der katholischen Kirche.
Unter Hitler wurde Schneider mit einem Schreibverbot belegt[3]. Aber in geheim gedruckten oder handgeschriebenen Gedichten und Erzählungen kritisierte er die Nazidiktatur. Mit Werner Bergengruen u. a. stand Schneider im Zentrum des katholischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. 1944 wurde Schneider wegen Hochverrats angeklagt. Mit knapper Not entging er infolge des baldigen Kriegsendes dem Tod. [5] Nach 1945 bekam Schneider viele Ehrungen. Er starb 1958.

Fürbittgebet am 4. 12. 2014

1 Wir bitten dich für alle, die sich in der DDR nicht anpassen wollten und ein Leben in Unfrieden und Unsicherheit auf sich genommen haben, statt Karriere zu machen.

2 Wir bitten dich für alle Menschen in der Welt, die sich gegen Unrecht, staatliche Willkür und Korruption auflehnen und damit ihr Leben und das ihrer Familien aus Spiel setzen.

Kyrie…

3 Wir bitten dich für alle, die bis heute unter dem In der DDR erlittenen Unrecht leiden und nicht zu einem versöhnten Leben finden können. Schenke ihnen die Kraft der Versöhnung.

4 Wir bitten dich für alle Menschen unserer Erde, die unter Krieg, Vertreibung, Hunger und Verfolgung leiden. Sei du bei ihnen. 

Kyrie…

5 Wir bitten dich für alle, die aus der DDR ausgebürgert wurden oder geflohen sind und bis heute unter den Folgen und der Trennung von Freunden und Familien leiden.

6 Wir bitten dich für alle Menschen in der Welt, die vor Krieg, Hunger und Verfolgung fliehen, alles aufgeben müssen und keine neue Heimat finden.

Kyrie…

7 Wir bitten für die jungen Menschen unserer abendländischen Kultur, die verführt und verblendet werden und sich dem Terrorismus anschließen. Öffne ihre Augen und lass sie das Unrecht erkennen.

8 Wir bitten dich für alle Kinder, die in der Welt für Krieg und Mord als Kindersoldaten herangezogen werden. Schenke ihnen ihrer Kindheit zurück.

Kyrie…

9 Wir bitten dich, dass wir Toleranz mit allen, die nicht in unser Lebensbild passen, leben können.

10 Wir bitten dich für alle, die weltweit wegen Intoleranz, sei es wegen Religon, Hautfarbe, sexueller Ausrichtung, Geschlecht oder einfach nur dem Anderssein verfolgt werden.

Kyrie…

11 .Wir bitten dich für die künftig Regierenden in Thüringen, dass sie sich um Ausgleich und Bewältigung der Vergangenheit bemühen und um kluge Entscheidungen für die Zukunft treffen.

12 Wir bitten dich für alle Regierungen dieser Welt, dass sie Ausgrenzungen überwinden, Frieden schaffen und Vielfalt zur Gestaltung ihrer Politik machen.

Kyrie…

13 Wir bitten dich für die Kirchen in Thüringen, dass ihren Repräsentanten vorbildhaft gelingt für Versöhnung und ein friedliches Miteinander aller einzustehen.

14 Wir bitten dich für die Kirchen dieser Welt, dass es ihren Repräsentanten gelingt, ihr Leben und Wirken für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gemeinsam in unsere eine Welt hinauszutragen. 

Kyrie…

15 Du bist unser allmächtiger Gott. Du hast viele Namen. Wir bitten dich, uns Christen, den Muslimen, den Juden, allen anderen religiösen Gruppen und Menschen Herz und Auge zu öffnen zur Aussöhnung in Liebe, Toleranz und einem Miteinander in Frieden.

(16) Lass uns gemeinsam beten:

Vater unser

(Das Gebet wurde von Mathias Ladstätter und Matthias Sengewald anlässlich des Friedensgebetes am 4. 12. 2014 zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution und der ersten Stasi-Besetzung in Erfurt verfasst.)

Gebet zum Tag der Befreiung am 8. Mai 2020

Lasst uns beten. 
Nach jeder Fürbitte sprechen wir gemeinsam: Herr, erbarme Dich.

1 Wir danken für Befreiung 

Du Gott des Friedens,
vor 75 Jahren endete der Krieg in unserem Land und auf der ganzen Welt. Wir sind dankbar, dass wir seitdem in Frieden leben, die meisten von uns haben Krieg nie erleben müssen. Aber noch immer gibt es Krieg in der Welt.

Lass uns nicht damit abfinden, dass Deine Menschheit noch immer keinen Frieden gefunden hat.
Schenk uns Wachheit, Kraft und Zuversicht,
um Werkzeuge deines Friedens zu sein; 
dass wir lieben, wo man sich hasst und verbinden, wo Streit ist.

Gemeinsam sprechen wir: Herr, erbarme Dich.

2 Wir bitten für die Opfer  

Du Gott des Friedens,
der Krieg, der vor 75 Jahren endete, hat über 50 Millionen Menschen getötet, Unzählige verletzt und traumatisiert. 

Mach uns wach, damit wir sehen, dass Millionen Menschen noch immer ächzen unter der Last des Krieges, der Flucht, der Vertreibung. 
Schenk uns Kraft, ihnen beizustehen, 
dass wir Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält, 
dass wir Freude bringen, wo Kummer quält.

Gemeinsam sprechen wir: Herr, erbarme dich!

3 Wir gedenken an die Schuld 

Du Gott des Friedens,
der Krieg, der vor 75 Jahren endete, ging von unserem Land aus. Nur ganz Wenige haben gegen den Krieg gekämpft, viele Christen und Kirchen haben ihn hingenommen oder sogar unterstützt. 
Die Schuld lastet auf unserem Land, und wir tragen mit an der Verantwortung, dass das nie wieder geschieht.

Schenk uns Beherztheit, der Welt und uns selbst in die Augen zu blicken; 
dass wir die Wahrheit sagen wo Irrtum herrscht, 
dass wir Lichter entzünden, wo Finsternis regiert.

Gemeinsam sprechen wir: Herr, erbarme Dich.

4 Wir streiten für eine Welt des Friedens.  

Du Gott des Friedens,
Lass uns aufrichtig und achtsam werden. 

Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens, auch unser Herz und unsere Seele,
dass wir verzeihen, wo man beleidigt, 
dass wir Glauben bringen, wo Zweifel droht.

Denn wer sich hingibt, der empfängt; 
er sich selbst vergisst, der findet; 
wer verzeiht, dem wird verziehen; 
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben

Gemeinsam sprechen wir: Herr, erbarme Dich.

Wir beten mit allen Christen:   
Vater unser

LITURGIE ZU GERECHTIGKEIT, FRIEDEN UND BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG

(Form mit Liturg. Die Luturgie wurde von der Herrnhuter Brüdergemeine erarbeitet.
Die kursiven Texte sind Lieder, die gemeinsam gesungen werden können.)

Auf, Seele, Gott zu loben! Gar herrlich steht sein Haus;
Er spannt den Himmel droben gleich einem Teppich aus.
Er fährt auf Wolkenwagen und Flammen sind sein Kleid.
Windfittiche. ihn tragen, zu Diensten ihm bereit.

Den Menschen heißt am Morgen er an das Tagwerk gehn,
ässt ihn in Plag und, Sorgen das Werk der Allmacht sehn.
Er ist der treue Hüter, wacht über Meer und Land,
die Erd ist voll der Güter und Gaben seiner Hand.
                                             55/251.5

L       Lobe den Herrn, meine Seele! Mein Gott, du bist sehr herrlich.

G       Du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast.

L       Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich.

G       Du lässt Wasser in den' Tälern quellen, dass sie zwischen den Bergen dahinfließen,

L       dass alle Tiere des Feldes trinken und das Wild seinen Durst lösche.

G       Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen,

L,      dass du Brot aus der Erde hervorbringst, dass der Wein erfreue des Menschen Herz

So lang es Menschen gibt auf Erden, so lang die Erde Früchte trägt,
solang bist du uns allen Vater, wir danken dir für das, was lebt.

L       Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten.. Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserem Lande Ehre wohne; dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; dass Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; dass uns auch der Herr Gutes tue und unser Land seine Frucht gebe; dass Gerechtigkeit vor ihm hergehe und seinen Schritten folge.

Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr/uns weist, weil
Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit
leuchtend Gottes Bogen am hohen ,Himmel stand, sind
Menschen ausgezogen in das gelobte Land. 

Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
ie Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.
                                           763/251.6

 

L       Wir glauben an dich, den einen Gott" Quelle allen Lebens, Urgrund der ganzen Erde und, aller ihrer Geschöpfe.

G       In diesem Glauben verbinden wir uns, aufeinander zu , achten und die Güter der Erde gerecht mit allen zu teilen,

L       Wir glauben an dich, Christus, der du Unser Friede bist. Du. hast uns gezeigt, was es heißt, Gottes Ebenbild zu sein.

G       In diesem Glauben verbinden wir Uns, dem-Geist von Bedrohung und Abschreckung zu widerstehen und den Frieden zwischen Menschen und Völkern zu fördern.

Solang die Menschen Worte sprechen,
solang dein Wort zum Frieden ruft,
solang hast du uns nicht verlassen.
In Jesu Namen danken wir. 
                                               82/91.8

L       Gütiger Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde,

G       in Treue hältst du die Welt in deinen Händen: Dein Friede übersteigt all unsere Vernunft. Dein Bund bleibt bestehen.

L       Deine Liebe hört nicht auf trotz allem. was wir mit deiner Welt gemacht haben.

E 1    Wir leben in einer Welt, in der Menschen verhungern, während andere im Überfluss leben. Menschen werden unterdrückt und erniedrigt. Warum schweigen wir dazu?

E 2    Wir leben in einer Welt, in der Menschen einander misstrauen, bedrohen und töten. Waffengewalt soll Sicherheit bieten. Was setzen wir, diesem Wahn entgegen?

E 3    Wir leben', in einer Welt, die durch uns, Menschen ausgeraubt und geplündert wird. Deine Schöpfung wird misshandelt, Was tun wir, um sie zu bewahren?

L       Wir bekennen dir unsere Schuld und bitten um deine Vergebung. -

G       Sorgen und Ängste sollen uns nicht lähmen. Ermutige uns, damit wir für Gerechtigkeit eintreten, Frieden stiften und deine Schöpfung bewahren.

Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht bringe ich vor dich.
Wandle sie in Weite: Herr, erbarme dich.

Wandle sie 'in Weite: Herr, erbarme dich.                                   712/143

L       Wir glauben an dich, Gott, der, du durch den Heiligen Geist Leben schenkst im Angesicht tödlicher Mächte.

G       In diesem Glauben, verbinden wir uns, Ängste und Resignation zu überwinden, weil deine Kraft in den Schwachen mächtig ist. So können wir diese Welt als deine Schöpfung bebauen und bewahren.

L       Um deinen Segen bitten wir, wenn wir uns den Fragen unseres Lebens stellen. Gott segne uns. Er gebe uns die Kraft, nach Gerechtigkeit zu streben, Er schenke uns Weisheit, unsere Erde zu bewahren. Er beschenke uns mit Liebe, das Leben zu fördern.

Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir , alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.

Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.

Komm, Herr,' segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
                                                    664/ 197.1

 

Ausschuss für liturgische Fragen 2013
Bibelstellen nach der Luther-Übersetzung 1984;
aus Psalm 104 und Psalm 85

Gebet in der Coronapandemie

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung.

Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.

Bitte tröste jene, die jetzt trauern.

Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.

Allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft in dieser extremen Belastung.

Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.

Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind.
Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.

Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden haben oder befürchten.

Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können.
Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.

Wir beten für die Menschen in den armen Ländern der Welt, für Menschen in den Slums, in den von Krieg zerstörten Gebieten, in den vielen Flüchtlingslagern. Wir hören fast nichts davon, was das Virus hier anrichtet.

Und ja, wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann. Dass sich mehr Menschen impfen lassen und Medikamente dagegen helfen.

Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit. 
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist.
Dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können.

Dass Du allein ewig bist.
Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.

Wir vertrauen Dir und wissen, dass wir von guten Mächten wunderbar geborgen sind.

Amen

Wir beten für die Menschen in der Ukraine und für das Ende des Krieges

Gott, 
wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind,
wie gefährdet unsere Ordnungen,
das erleben wir in diesen Tagen.
 
Wer sieht uns mit unserer Hilflosigkeit und Angst?
 
Wütend und fassungslos erleben wir, 
wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden. 
Wie in Europa Krieg ist. 
Was geschieht als Nächstes? 
Welchen Informationen können wir trauen? 
Was können wir tun, das helfen oder etwas bewegen würde? 
 
Sieh du die Not.
Sieh unsere Angst. 
 
Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz, 
innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung. 
Wir bringen dir unsere Sorgen. 
Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten,
für die, die ihr Leben riskieren im Einsatz für die Menschen in der Ukraine,
und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.
 
Höre, Gott, was wir dir in der Stille sagen: 

 
Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten
– für uns und für das Leben und für die Freiheit 
und gegen den Terror der Diktatoren, – 
denn du, unser Gott, alleine.  
Halleluja, Kyrie eleison. Herr Gott, erbarme Dich!
 
Amen.

Gebete der Religionen

Christliches Gebet um Frieden

Selig sind die. die Frieden stiften,
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Euch, die ihr mir zuhört, sage ich- Liebet eure Feinde,
seid gütig zu denen, die euch hassen.
Segnet die, die euch verfluchen,
betet für die, die euch misshandeln.
Dem, der dich auf die rechte Wange schlägt, 
halte auch die andere hin,
und dem, der dir das Hemd wegnimmt,
lass auch den Mantel.
Gib jedem, der dich bittet;
Und wenn dir jemand etwas wegnimmt,
verlange es nicht zurück.
Was ihr von anderen erwartet,
das tut ebenso auch ihnen.

Jüdisches Gebet

Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn steigen,
damit wir den Pfaden des Allerhöchsten folgen können.
Wir werden aus unseren Schwertern Pflugscharen
und aus unseren Speeren Sensen schmieden.

Muslimisches Gebet

Gelobt sei der Herr des Universums, der uns
und alle Stämme und Nationen erschaffen hat,
damit wir einander kennen lernen mögen
und nicht damit wir einander verachten.

Gebet der Ureinwohner Afrikas

Du bist derjenige, der nicht zögert,
auf unseren Ruf zu antworten.
Du bist der Grundstein des Friedens.

Gebet der Ureinwohner Amerikas

Gib uns die Weisheit, unsere Kinder zu lehren,
einander zu lieben, respektvoll und
freundlich zu sein, dass sie mit einem Sinn
voller Frieden heranwachsen können.

Buddhistische: Gebet

Mögen alle Wesen überall, die von
körperlichen und geistigen Leiden geplagt sind,
schnell von ihren Krankheiten befreit werden.
Mögen alle Wesen schnell Budhha-Bewusstsein erlangen.

Hindu Gebet

Oh Gott, führe uns vom Unwirklichen zum Wirklichen
Oh Gott, führe uns aus der Finsternis ins Licht
Oh Gott, führe uns vom Tod zur Unsterblichkeit
Shanti, Shanti, Shanti für alle.

Sikh Gebet für Frieden

Wisse, dass wir Gott erreichen, wenn wir lieben,
und dass nur der Sieg dauerhaft ist,
bei dem keiner besiegt wird.

Zoroastrisches Gebet um Frieden

Wir beten zu Gott, dass Er
das Leid der ganzen Welt beseitigen möge:
dass Verstehen die Unwissenheit besiegt,
dass Großzügigkeit die Gleichgültigkeit besiegt,
dass Vertrauen die Verachtung besiegt
und dass Wahrheit die Unwahrheit besiegt.

Bahá'i Gebet

Sei der Atem des Lebens
für den Körper der Menschheit,
der erfrischende Tau
für das menschliche Herz
und eine Frucht am Baume-der Demut.